Es ist unbestritten, dass Überforderung ein unangenehmes Gefühl ist. Doch wer ist hier genau
überfordert? Und warum? Seit mehreren Jahren versucht der Verein «Starke Schule» mit unzähligen
Initiativen das Schulsystem wieder in alte Zeiten zurück zu zwingen, was Unruhe und Ungewissheit
mit sich bringt. Dies führt zu mehr Überforderung der Schule mit all ihren Beteiligten, seien es
Lehrpersonen, Eltern oder Schülerinnen und Schüler, als das Lernen von Fremdsprachen.
Ich traue unseren Kindern zu, mit zwei Fremdsprachen auf Primarstufe umzugehen. Mit der heutigen
Didaktik eignen sie sich Kompetenzen an, die ihnen helfen, sich in einer neuen Fremdsprache
zurechtzufinden. Dass es Optimierungen bei den Lehrmitteln braucht und die Lehrpersonen
entsprechend gut ausgebildet sein müssen, ist unbestritten. Doch mit Annahme der vorliegenden
Initiative und dem Verzicht auf Englischunterricht bis zur siebten Klasse werden unsere Kinder gleich
mit dem Sprachbad ausgeschüttet, da ihnen damit nämlich Chancen verbaut werden.
Möchten Jugendliche nach Abschluss der obligatorischen Schule eine Ausbildung in einem
internationalen Unternehmen in der Region machen, ist Englisch ein Muss. Blöd, wenn dann
beispielsweise die Jugendlichen aus dem Kanton Aargau, mit einer vier Jahre längeren
Englischausbildung, die besseren Chancen haben als diejenigen aus dem Kanton Baselland! Deshalb
«Nein» und Stopp der Überforderung durch unnötige Initiativen, wie diese hier.
Melanie Thönen, SP Reinach
Vizepräsidentin Schulrat Reinach