Mit Zunahme der Intensivtierhaltung hat auch das Ausbrennen der Hörner bei Kühen, Ziegen und Co. stetig zugenommen, da horntragende Tiere einen grösseren Platzbedarf haben. Heute besitzen lediglich noch rund 10% der Tiere ihre Hörner. Die sogenannte Hornkuh-Initiative hat deshalb zum Ziel, aufgrund des grösseren Bedarfs an Stallfläche diejenigen Landwirtschaftsbetriebe finanziell zu unterstützen, die ihren ausgewachsenen horntragenden Tieren die Hörner wie gewachsen belassen. Ich befürworte die Initiative, weil ich die Würde des Tieres höher gewichte als den Verlust an Einstellplatz. Das Horn ist ein warmes, mit Blut und Nerven versorgtes Organ, dessen Verstümmelung ein für die Tiere nachhaltig schmerzhafter Vorgang darstellt. Wenn das Verstümmeln von Haustieren, z. B. das Coupieren von Hunden, längst verboten ist, so ist es folgerichtig, zumindest Anreize zu schaffen, dieser Form einer wenig artgerechten Tierhaltung Einhalt zu gebieten. Dabei setzt das Begehren bewusst auf Freiwilligkeit und Förderung, ohne ein Verbot der Enthornung zu verlangen. Wird davon ausgegangen, dass die Umsetzung über Förderbeiträge jährlich rund 15 Millionen Franken kostet, so entspricht dies lediglich 0,5% des bestehenden Landwirtschaftsbudget von 3000 Millionen Franken. Das Horn gehört zur Kuh, zum Stier wie auch zur Ziege. Entsprechend prangt ja auch auf jeder Postkarte oder Milchpackung eine Kuh mit prächtigsten Hörnern. Deshalb JA zur Hornkuh-Initiative am 25. November 2018.
Thomas Thurnherr, SP Reinach