Gemäss einer Studie der SKOS (Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe) vom 10.02.2022 sind schätzungsweise 2200 Menschen in der Schweiz von Obdachlosigkeit betroffen und etwa 8000 sind von Wohnungsverlust bedroht. Obdachlose Menschen gibt es hauptsächlich in den Grossstädten und in den Agglomerationen. Wie geht der Kanton Baselland mit dieser Problematik um? Die meisten Gemeinden verfügen eine Kostengutsprache für die Notschlafstelle der Sozialhilfe Basel-Stadt. Pro Nacht kostet dies CHF 40.-, was dem Tarif für ausserkantonale Obdachlose entspricht, da keine Gemeinde einen Leistungsvertrag mit der Notschlafstelle der Sozialhilfe Basel-Stadt eingegangen ist. Zum Vergleich: In Basel gemeldete Obdachlose bezahlen CHF 6.- für eine Übernachtung in der Notschlafstelle.
Es wäre demnach an der Zeit, dass das Baselbiet eigene Notschlafstellen schafft. Auf Initiative eines eigens für den Betrieb einer Notschlafstelle gegründeten Vereins und engagierter Personen aus dem Umfeld der reformierten und katholischen Kirchgemeinde, hat Laufen eine eigene Notschlafstelle für das Laufental geschaffen. Das «Laufehuus» ist bis jetzt die einzige Notschlafstelle im Kanton Baselland. Weitere Standortorte im unteren und oberen Kantonsteil sind dringend notwendig. Das Baselbiet würde mit eigenen Notschlafstellen nicht nur das Budget der Gemeinden entlasten, sondern den Obdachlosen ein würdevolles Dasein ermöglichen.
Rolf Quensel
SP-Landratskandidat