Visionen und Volksnähe

Manchmal setze ich mich nicht gerne an den Stammtisch. Dann, wenn die Kommentare zum Tagesgeschehen gehässig sind und ausschliesslich genörgelt wird. Die im Glaskasten sollen doch endlich mal … und haben sowieso keine Ahnung. Es werden einfache Lösungen als selbstverständlich präsentiert und ich bin dann schon fast weg. 

Nein, ich bleibe natürlich und versuche zu vermitteln, was Politik soll und kann. Dabei ist es mir jeweils wichtig, zu betonen, dass Politik für alle sein muss und politische Entscheidungen damit zwangsläufig einen Kompromiss erfordern. Dann werde ich oft auf mein Amt als Einwohnerrat angesprochen und zum Beispiel gefragt, wie meine Vision für Reinach aussieht. 

Nun, Visionen sind in der Wissenschaft sicher erforderlich, vielleicht auch in der Unternehmensführung. Aber in der Politik machen sie mir eher Angst. Viele grosseGesellschaftsentwürfe hatten katastrophale Folgen für die Menschen und führten nicht selten zu totalitären Regimen. „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Sagte Helmut Schmidt. Damit hat er nicht einer ideenlosen Politik das Wort geredet, sondern einer volksnahen. Das wünsche ich mir auch von unserem zukünftigen Einwohner- und Gemeinderat.

In Reinach machen wir nicht grosse Politik. Wir machen Politik für Reinach.

Christoph Stähli, Einwohnerrat, SP Reinach

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